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Nicht jeder Artikel, der für ein ThatNoise Magazin geschrieben wird, schafft es auch in den Druck. Manche dieser aussortierten Beiträge wären es aber durchaus wert, an die Öffentlichkeit zu gelangen. Deshalb und weil er gerade so gut zur aktuellen Stimmung passt, hier ein Beitrag aus dem Frühjahr 2020, der es nicht ins Vol.3 No.2 geschafft hat.
DIY STALLRAMPEN
Dass unsere Ostschweizer Grosseltern scheinbar alles Bauern waren, hat mindestens einen grossen Vorteil: Überall stehen Ställe rum, die geradezu danach schreien, zu Skatehallen umfunktioniert zu werden. Die Screamcat Mini der Herzblut Crew kann wohl als die Mutter aller östlichen Stallrampen betrachtet werden, jedoch ist sie bei weitem nicht mehr die einzige Zuflucht vor Regen und Schnee. An verschiedensten Orten wird fleissig gezimmert, um Ställe und Scheunen skatebar zu machen. Während im Triesenberg langsam aber sicher aus einer kleinen Miniramp eine beachtliche Bowl entsteht, befindet sich in Buchs die wohl einzige Stallrampe, zu der eine perfekt fahrbare Jumpbox gehört. Dies ist nur eine Auswahl urchiger DIY Projekte, die das Skater- und Bastlerherz höherschlagen lassen. Wo die herkommen, da gibt es durchaus noch mehr.
Screamcat (Words by Paul Buner)
Unsere Screamcat ist mehr als nur eine Rampe. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind wir unter der Hand an ein perfektes Haus geraten, das auch WG-tauglich war. Mich hat der Stall nebenan aber von Anfang an mehr interessiert.
Kaum eingezogen, haben wir den Stall ausgeräumt und sind dabei unter all dem Müll auf eine mumifizierte Katze gestossen. Der Name der Rampe war somit da, noch bevor wir den ersten Nagel geschlagen hatten.
Der nächste Schritt war die Reparatur des Dachs und das Herausreissen ganzer Wände, bevor wir dann die Rampe bauen und unzählige gute Sessions mit guten Leuten haben konnten.
Als dann der Letzte aus dieser WG auszog, zog die Rampe mit ihm mit und so lebt sie bis heute in neuer Form weiter. Habe ich schon erwähnt, dass es Herzblut ohne diese Rampe wahrscheinlich gar nicht geben würde? Aber ich denke, dass ist eine andere Geschichte.
Nach wie vor ist so ziemlich jede*r auf eine gute Session willkommen. Es gibt nur eine Regel: Respektiert die Rampe! Von Herzblut, mit Herzblut, für Herzblut.
StrayDawgs Ramp (Words by Michael Korner)
Angefangen hat alles im Sommer 2016, als wir recht viel Holz von einem Abbruch bekamen. Da dachten wir, wir bauen mal eine Mini. Wir hatten aber keinen Platz, um sie unterzustellen. Wir dachten uns mehr so: „Hauptsache Mini, der Rest ergibt sich dann schon.“ Darum bauten wir die Mini so, dass sie in 4 Teilen einfach transportierbar ist.
Das erste Mal stellten wir sie an einer Homeparty bei Lars auf. An der zwei Tage alten Mini hat sich dann gleich jemand die Schulter ausgekugelt. Hat gesuckt, aber im Nachhinein ist’s auch irgendwie sick. Danach konnten wir sie in der WG von Beni und Lars aufstellen, wo wir sie nach 2 Wochen aufgrund des Lärms wieder abbauen mussten. Erst da kamen wir auf die Idee, dass Janin ja einen Stall hat, der leer steht. Irgendwann 2018 haben wir dann angefangen, neue Teile dazu zu bauen.
Das Bauen läuft meistens so, dass wir einen Tag lang voll ausrasten und dann ein halbes Jahr gar nichts mehr tun. Geld ist natürlich auch immer ein Problem und dazu kommt, dass Strom und Isolation eine riesige Arbeit waren. In der Zwischenzeit gab es Phasen, in denen der Stall jeden Tag geskatet wurde und Phasen, in denen niemand einen Fuck gab. Einige Tage haben wir am Stück im Stall gearbeitet, aber nur, um eine Party-Location daraus zu machen.
Man könnte fast sagen, dass die Mini Partys anzieht. Einige behaupten sogar, dass sie alle 6 Monate komplett in Bier getränkt werden muss, um zu überleben. Obwohl es jetzt schon eine ewige Baustelle ist, bin ich mir sicher, dass wir unser Baby eines Tags fertig haben werden. Da wir jetzt alle mit dem Bau der WESK Halle in Schaan beschäftig sind, gerät der Stall gerade aber noch mehr in den Hintergrund.
Satan’s Playground (Words by Severin Sprecher)
Die Miniramp haben wir von einem Dude am Grabserberg. Seine Söhne sind Schreiner und haben alles wirklich perfekt vorbereitet und sie hätten es bloss noch zusammenstecken und aufstellen müssen. Das haben sie aber nie getan und als die Söhne dort auszogen, ging die Rampe vergessen. Der Typ hat uns dann irgendwann gefragt, ob wir die wollen und wir haben natürlich ja gesagt. Wir mussten wirklich nur noch einen Boden in den Stall machen und die Rampe zusammenstecken. Ein bisschen verstärkt haben wir sie noch und als neuen Belag haben wir Platten aus der alten WESK Halle benutzt. Irgendwann haben wir sie auch noch ein bisschen tiefer gemacht. Die original Höhe war das, was jetzt die Extension ist.
Mein Vater, mein Bruder und ein Kumpel haben dabei geholfen, die Mini aufzubauen. Mit der Zeit kamen dann noch die Bank und die Jumpbox in der Mitte sowie die Quarterpipe ganz hinten dazu.
All Photos by Sven Moser
08 November of 2020 by Raphael Marxer
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